Galgen, Gräber & Ganoven
Historische Gruselführung über die Arbeit des Henkers und des Totengräbers

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Osnabrück
Die trügerischen Anzeichen des Todes
Der Großvater war gestorben, man musste den Physikus rufen. Der holte aus seiner Ledertasche einen Spiegel und eine Daunenfeder hervor und hielt beides nacheinander dem Toten vor den Mund. Doch der Spiegel beschlug nicht und die Feder blieb unbewegt. Um ganz sicher zu gehen, stellte man ein Glas Wasser auf die Brust des Verstorbenen. Da es nicht wankte und herabfiel, war der Fall klar: Der Mensch war tot, nun konnte er beerdigt und das Erbe verteilt werden.
Noch bis in die Frühe Neuzeit lagen die meisten Friedhöfe innerhalb der Stadtmauern, meist in direkter Umgebung der Gotteshäuser. Dies änderte sich in der Zeit der Aufklärung, als ein Umdenken innerhalb der Gesellschaft im Umgang mit dem Tod einsetzte. Vielerorts wurden Dekrete erlassen, die eine Bestattung innerhalb der Stadtmauern untersagten. Somit wurden die Verstorbenen fortan auf neuen Friedhof fernab der Stadtzentren beigesetzt. Doch waren sie auch wirklich tot?
Kein tastbarer Puls, kein spürbarer Atem und ein bewegungsloser Körper – das waren bis ins 19. Jahrhundert die sicheren Zeichen des eingetretenen Todes. Doch bald schon konnte man sich diesen Indizien nicht mehr sicher sein. Immer öfter hörte man Gerüchte von bereits begrabenen jungen Frauen, die vor Schmerz aufschrien, als Gauner ihnen den Ringfinger abschnitten. Bei der Umbettung der Toten aus den Innenstädten vor die Stadttore fand man bei Sargöffnungen die Begrabenen in verkrampften Stellungen vor. Kratz- und Blutspuren im Holz zeugten von ihrem verzweifelten Versuch, sich zu befreien. Die bekannten Anzeichen des Todes waren trügerisch. Wie sich die Menschen vor dem „Scheintod“ retten wollten? Das erfährst Du auf unserer Grusel-Tour!
